Einstellung des Nachtbus-Angebots im Dreisamtal
Auch die Gemeinde Kirchzarten hat nun – wie bereits andere Dreisamtalgemeinden – die Einstellung des Nachtbusangebots beschlossen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren die deutlich gesunkenen Fahrgastzahlen bei gleichzeitig stark gestiegenen Kosten sowie die angespannte Haushaltslage, die eine Fortführung des freiwilligen Angebots nicht mehr ermöglicht.Ergänzender Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellte ergänzend zum Beschlussvorschlag den Antrag, das Kinder- und Jugendbüro (KiJuB) mit der Erarbeitung einer – wenn möglich kostensparenden – Alternative zum bisherigen Safer-Traffic-Angebot zu beauftragen.
Der Gemeinderat stimmte dem Antrag zu und beauftragte die Verwaltung mit dem weiteren Vorgehen. Die Ergebnisse der Prüfung sollen dem Gemeinderat zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt werden.
Auswirkungen und nächste Schritte
Mit der Einstellung des Nachtbusbetriebs entfällt künftig die letzte öffentliche Verbindung ins Dreisamtal nach dem regulären Bahnangebot. Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer können derzeit folgende Verbindungen ab Freiburg Hauptbahnhof nutzen:
•	22:40 Uhr,
•	23:40 Uhr sowie (von Samstag auf Sonntag) 1:00 Uhr.
Erst ab 5:36 Uhr besteht wieder eine Rückfahrmöglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Gemeinde ist sich bewusst, dass dadurch insbesondere für junge Menschen, die spät unterwegs sind, eine Lücke im nächtlichen Verkehrsangebot entsteht. Kirchzarten legt daher Wert auf eine offene und transparente Kommunikation über die Gründe und das weitere Vorgehen.
Blick nach vorn: Gemeinsam neue Wege finden
Mit dem Auftrag an das Kinder- und Jugendbüro wird der erste Schritt getan, alternative und zukunftsfähige Möglichkeiten zur Verbesserung sicherer Heimwege für Jugendliche zu prüfen. Ziel ist es, realistische und finanziell tragbare Lösungen zu entwickeln, die am tatsächlichen Bedarf ansetzen.
Dabei werden Jugendliche und junge Erwachsene aktiv in diesen Prozess einbezogen. Ihre Erfahrungen, Einschätzungen und Wünsche sind ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des KiJuB und sollen helfen, den tatsächlichen Bedarf und die notwendigen Rahmenbedingungen besser zu erkennen und künftige Angebote passgenau zu gestalten. Die Gemeinde versteht diese Beteiligung als festen Bestandteil ihrer Kinder- und Jugendarbeit – und als Chance, junge Menschen bei einem ganz praktischen Thema als Mitgestalterinnen und Mitgestalter einzubinden.
Im weiteren Verlauf könnten – je nach Ausrichtung und Bedarf – z.B. auch die Bürgerstiftung oder örtliche Taxi- und Transportunternehmen als mögliche Partner in Betracht gezogen oder angesprochen werden. Diese Akteure sind derzeit jedoch nicht fest eingebunden, sondern werden als denkbare Ansprechpartner gesehen, um künftig über geeignete Alternativen ins Gespräch zu kommen.
Übergangszeit: Eigeninitiative gefragt
Bis neue Lösungen vorliegen, sind in der Übergangsphase vor allem Eigeninitiative und gegenseitige Unterstützung gefragt. Wer spät von Freiburg oder aus den Nachbargemeinden zurückkehrt, kann – je nach Möglichkeit – auf Fahrgemeinschaften, örtliche Taxiunternehmen oder private Mitfahrangebote zurückgreifen. Die Gemeinde Kirchzarten weiß, dass dies keine ideale Lösung ist, bittet jedoch um Verständnis und Vertrauen, dass gemeinsam mit dem KiJuB und den Jugendlichen im Laufe der kommenden Monate tragfähige Alternativen entwickelt werden können.






 
 
 
